========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.2 Titel: Sultanküche: Ic Pilav, Reis mit Lammleber Kategorien: Vorspeise, Lamm, Beilage, Türkei Menge: 4-6 Personen 400 Gramm Lammleber oder Geflügelleber, in haselnussgroße -- Stücke zerteilt 1 groß. Möhre, so kleingeschnitten, dass sie von der -- Größe zu den Erbsen passen 3 Essl. Erbsen 2 mittl. Zwiebeln, sehr fein gehackt oder zerrieben 3 Essl. Korinthen, in heißem Wasser quellen gelassen 2 Essl. Pinienkerne 2-3 Essl. Butter 1 Teel. Rosenpaprika, gemahlen 1 Teel. Kreuzkümmel, gemahlen 3 Essl. Frischer, gehackter Dill 2 Tassen Langkornreis, gewaschen und 10 Minuten in heißem -- Salzwasser quellen gelassen 3 1/2 Tassen Brühe Salz Pfeffer ============================ QUELLE ============================ WDR 5, Service Essen und Trinken, Neugier genügt vom 30.11.2005 -- Erfasst *RK* 30.11.2005 von -- Christiane Kos Heute entdeckt Susanne Kabisch in Nachbars Topf ein Gericht, das schon bekannt war, als am Hofe des türkischen Sultans gekocht wurde: Ic Pilav, Reis mit Lammleber. Die Palastküche des türkischen Sultans galt immer als besonders aufwändig und verschwenderisch, selbst verwöhnte Mitglieder europäischer Fürstenhöfe waren schwer beeindruckt von der Pracht und dem Geschmacksreichtum der orientalischen Speisen. Von allem, was das große Reich zu bieten hatte, landete das Beste auf den Tafeln des Herrschers und der aß nicht gern allein - im osmanischen Reich galten Gäste als Zeichen für den Wohlstand des Hauses und durften deshalb nie fehlen. Im riesigen Reich der osmanischen Herrscher gab es in großer Vielfalt Fleisch, Fisch, Gemüse, Getreide und Gewürze. Aus allen Provinzen des Landes kamen die Rezepte aus den Küchen des Volkes an den Hof des Sultan und wurden hier verfeinert. Die Sultanküche brauchte auf nichts zu verzichten, alle Zutaten waren in großer Fülle vorhanden und wurden einsetzt zum Ergötzen der Sinne und um die Gäste zu beeindrucken. 1000 Enten, 8000 Hühner, 2000 Truthähne und Tauben, 100 Tabletts mit Süßigkeiten, 10.000 Wasserkrüge - das ist ein Teil der Auflistung von Material für die Beschneidungsfeier der Söhne Ahmed III im Jahre 1720. Das war schon ein besonderer Aufwand für die Sultan-küche, aber auch an normalen Tagen hatten die verschiedenen Abteilungen der Palastküche 4 - 5000 Menschen zu beköstigen. An manchen Tagen mußten hunderte von Köchen zusätzlich noch das ganze Herr versorgen - und zwar traditionell mit Pilav. Dieses in Butter gedünstete Gericht aus Reis mit verschiedenen Zutaten ist ein Klassiker der türkischen Küche, es gehört noch immer zu beliebtesten traditionellen Speisen. Pilavs gibt es in vielen Varianten, eine davon ist Ic Pilav, Reis mit Leber. Das Gericht wird als Vorspeise serviert und bei festlichen Anlässen als Beilage zur Fleischgerichten: Zubereitung: Erbsen und Möhren mit Salzwasser bedeckt 10 Minuten kochen lassen. In einem 5-Liter-Topf die Butter zerlassen und die Pinienkerne darin anbraten, bis sie hellbraun sind, dann die Zwiebeln dazu geben und glasig werden lassen, etwas salzen. Die Leberstücke dazu geben und unter Rühren 5 Minuten braten, bis sich eine Kruste bildet. Das Erbsen-Möhen-Gemüse kurz abwaschen, abtropfen lassen, die Korinthen ebenfalls abtropfen lassen und alles in den Topf füllen. Den Reis dazu geben und alles vorsichtig vermengen, die Brühe hinein gießen und mit Kreuzkümmel, Paprika, Dill, Pfeffer und Salz würzen. Zugedeckt bei geringer Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit aufgesogen ist. Den Topf vom Herd nehmen, noch einmal leicht pfeffern und zwischen Deckel und Topf zwei Lagen Küchenkrepp legen, um den Dampf aufzusaugen. Noch 5 Minuten warten, dann den Reis umrühren und servieren. Info - Literaturempfehlung: Banu Yalkut-Breddermann / Hanjo Breddermann. Türkisch kochen, Gerichte und ihre Geschichte. Verlag die Werkstatt, Göttingen 2003 Das Kochbuch, das Renan Atalay-Balkan mit herausgegeben hat, ist schon lange vergriffen, aber möglicherweise antiquarisch zu haben: Hubert Knich/M.Renan Atalay (Hrsg). Türkisch kochen, 200 köstliche Spezialitäten aus allen Provinzen. München (Gräfe und Unzer ), 1984 (1. Aufl.) Anmerkung pk: Dill weggelassen, knapp 500 g Lammleber genommen, restliche Zutaten unverändert, sehr leckerer Pilaw, den die Jungs trotz Lamm gegessen haben! =====